Neu können Hepatitis-C-Medikamente auch von Hausärzt:innen verschrieben werden

Die letzte Zugangsbarriere zu den hochwirksamen Hepatitis-C-Medikamenten ist am 1. Januar 2022 gefallen: Die Therapien, die Hepatitis C fast in allen Fällen heilen, können neu auch durch Hausärztinnen und Hausärzte verschrieben werden.

Diese direkt antiviral wirksamen Medikamente heilen etwa 95% der Betroffenen. Dabei gibt es kaum schwere Nebenwirkungen zu verzeichnen. Die Einnahme von 1-3 Tabletten pro Tag ist sehr einfach, die Behandlungsdauer von 8-12 Wochen kurz. Bei der Erstzulassung waren diese Medikamente nur für Betroffene mit schwerem Leberschaden erhältlich. Diese Limitierung wurde im Zuge von Preissenkungen aufgehoben. Geblieben ist eine Limitierung der Verschreibung auf Spezialisten. Indem das Bundesamt für Gesundheit BAG auch diese letzte Restriktion aufhebt, vereinfachen die Gesundheitsbehörden den Zugang zur Hepatitis-C-Therapie nochmals.

Auch mit der bestehenden Verschreiberlimitatio konnten Hausärzte und Hausärztinnen ihre Hepatitis-C-Patienten seit einigen Jahren selber behandeln. Möglich macht dies das HepCare-Projekt von Hepatitis Schweiz. Das HepCare-Projekt stellt den Grundversorgenden ein Netzwerk von Spezialistinnen und Spezialisten zur Verfügung, die aufgrund eines Aktenkonsils bei unkomplizierten Fällen ein Rezept für die Medikamente ausstellen.

Das HepCare-Projekt wird auch weiterhin Hausärztinnen und Hausärzte bei der Hepatitis-C-Behandlung unterstützen. Spezialist:innen des HepCare-Netzwerks stehen zur Verfügung, um Fälle zu beurteilen und die Therapie zu begleiten. Auf Wunsch werden auch weiterhin Rezepte ausgestellt.

Weitere Informationen: www.hepcare.ch.